Monat: August 2025

  • Der Fall: „verkürzte Öffnungszeiten“

    Der Fall: „verkürzte Öffnungszeiten“

    Wenn vom Elternrat eine E-Mail ins Postfach fliegt mit dem Betreff:“Achtung Anhang beachten“ und im Foyer der KITA der Aufsteller aufgebaut ist, auf welchem in fetter roter Schrift geschrieben steht „VERKÜRZTE ÖFFNUNGSZEITEN AB…“, trübt das auf jeden Fall die Stimmung aller Eltern.

    Sofort beginnt das Gedankenkarussel. Was bedeutet das für uns? Wie organisieren wir die nächsten Tage? Wie sollen wir das mit unserer Arbeitszeit organisieren? Sind Oma, Opa, Tante, Onkel oder sonst wer verfügbar? Können wir uns irgendwie zusammentun?! Und warum überhaupt ist das so? Sind denn wirklich so viele Erzieher/innen krank?! Und warum ist das eigentlich unser Problem – schließlich bezahlen wir dafür, dass unser Kind hier betreut wird! Und zwar richtig viel Geld!!! Und ganz ehrlich, verkürzte Öffnungszeiten – habe ich aus anderen KITAS noch nie gehört.

    Also was soll das???

    Wahrscheinlich sollte man zunächst folgende Punkte betrachten.

    Hohe Ausfälle im Personal
    In den vergangenen Tagen wurde ein außergewöhnlich hoher Personalausfall beobachtet. Erkrankungen bzw. andere unplanbare Abwesenheiten haben die verfügbare Betreuungszeit deutlich eingeschränkt.

    Gesetzliche Vorgaben nach § 47 SGB VIII
    Das Kinder- und Jugendhilfegesetz schreibt klar vor, dass Kinder in Kindertageseinrichtungen angemessen beaufsichtigt werden müssen. Diese Aufsichtspflicht kann bei Unterbesetzung nicht garantiert werden, was sowohl für die Sicherheit der Kinder als auch für die rechtliche Verantwortung der Einrichtung problematisch ist.

    Sicherung der Aufsichtspflicht
    Oberstes Anliegen ist es, die Sicherheit und das Wohl der Kinder weiterhin uneingeschränkt sicherzustellen. Eine unzureichende Personaldecke würde dagegen verstoßen und Risiken für die Kinder mit sich bringen

    Das sollte also zunächst der Grundsatz in jeder KITA sein. Die Frage ist, wie wird das im allgemeinen umgesetzt, welche Alternativen (zur verkürzten Öffnungszeit) gibt es und welche Erwartungen haben wir Eltern dabei?

    Genau hier stellt sich eine grundsätzliche Frage.

    Welchen Anspruch haben wir, als Eltern, an die Betreuung unseres Kindes?!

    Prinzipiell kann man wohl von den Alleskönnern behaupten, dass sie immer bestens versorgt sind. Und versorgt meint an dieser Stelle nicht sich selbst überlassen, aber „beaufsichtigt“, sondern vom Abgeben bis Abholen pädagogisch wertvoll beschäftigt und liebevoll umsorgt. Und ist es nicht genau das, was soo wertvoll ist & Die Alleskönner auszeichnet?!

    Wäre es uns wirklich lieber, wenn durch Unterbesetzung das Erzieher/innen – Team gestresst, überlastet, angespannt,.. unsere Kinder betreut?! Höchstwahrscheinlich würde sich dies negativ auf Betreuungsqualität, pädagogische Arbeit und das Wohlbefinden sowohl der Kinder. als auch des Fachpersonals auswirken.

    Wie anderen KITAS in diesen Situationen reagieren, können wir nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Einige Stimmen sprechen von Unterbesetzung im Erzieher/innen – Team bei bleibenden Öffnungszeiten.

    Zeitarbeit als Möglichkeit?! Wird auch bei den Alleskönnern immer wieder genutzt. Braucht allerdings auch Vorbereitung. Und auch hier kommen fremde Pädagogen, welche die Betreuung unserer Kinder übernehmen ohne die genauen Abläufe der KITA zu kennen oder unsere kleinen und großen Alleskönner..

    Alternativen?! Eine richtig gute Alternative scheint es nicht zu geben.. Zumindest nicht, wenn wir die Qualitätsansprüche der KITA – Leitung teilen. Und wir Eltern sollten wohl sehr dankbar für diese hohen Standarts sein, auch wenn jeder den Unmut, durch verkürzte Öffnungszeiten, nachvollziehen kann. Wir merken, es ist ein schwieriges Thema, welches von mehreren Perspektiven betrachtet werden muss und soll.

    Herr Böhm hat bereits angekündigt zum anstehenden Elternabend (16.09.) dieses Thema noch einmal detailliert aufzuschlüsseln und wird sich allen Fragen stellen. Eine gute Gelegenheit, seine Fragen und Unklarheiten hierzu loszuwerden und Klarheit für die weitere Zeit bei den Alleskönnern zu bekommen.

  • Einblicke in den Morgenkreis

    Einblicke in den Morgenkreis

    „Onkel Tom lebt auf einem Bauernhof“

    Täglich finden sich die Alleskönner zu einem Morgenkreis (in der Krippe) oder dem Mittagskreis (im Kindergarten) zusammen. Bei den jüngsten Alleskönnern dient dieses morgendliche Ritual, um die Kinder auf den Tag einzustimmen und gemeinsam in den Tag zu starten. Durch die tägliche Routine wird ihnen hierbei ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit gegeben. Die Kindergartenkinder nutzen die Zeit vor dem Mittagessen, um sich in ihren Kleingruppen, mit ihren Bezugserzieher/innen zu finden, etwas zur Ruhe zu kommen oder aktuelle Themen und Projekte zu besprechen. Es ist ein wunderschönes und enorm wichtiges Ritual, um die sozialen Interaktionen zu fördern und spielerisch Wissen zu vermitteln. Die Kinder lernen hier, sich gegenseitig zuzuhören, zu sprechen und sich in einer Gruppe einzubringen. Oft wird der Morgenkreis ganz spontan gestaltet, wenn Kinder Themen, welche sie aktuell beschäftigen selbst mit einbringen.

    Und so war es auch in diesem Morgenkreis. Nachdem die Krippenerzieherinnen beobachteten, dass Tiere und das Nachahmen von Tieren, samt ihrer Geräusche super interessant waren, suchten sie eine passende Geschichte für den Morgenkreis dazu aus. Es wurde erzählt, gesungen, gekrunzt und gepiept. Die Tiere wurden ihren Schlafstätten zugeordnet und es dauerte nicht lang, schon kam das Thema der Farben hinzu. Es spann sich der Bogen und bereits am nächsten Morgen wurde fleißig sortiert, zugeordnet und benannt. Nebenbei, spielerisch, freiwillig und mit einer Menge Spaß passiert es also, dass unsere Kinder plötzlich Farben bennen können.